Wehnde liegt etwa 7 Kilometer nordöstlich von Worbis auf einer Hochebene im Eichsfeld am Rande des Ohmgebirges. Die Umgebung ist geprägt durch Wälder, Wiesen und Äcker. Die nordwestliche Gemarkungsgrenze bildet auch die niedersächsisch-thüringischen Landesgrenze. Am Ortsrand gibt es mehrere kleine Quellen, wie die Reese und den Lindenbach. Die höchste Erhebung ist der Trogberg (502,9 m) im südöstlichen Gemeindegebiet, weitere Berge sind die Nonnecke (338,5 m), Auf der Höchte (326,5 m) und der Thomasberg (ca. 310 m) im Duderstädter Wald.

Die Gemeinde Wehnde liegt zwischen dem westlichen Ausläufer des Ohmgebirges auf der einen Seite und dem Lindenberg auf der anderen Seite und wurde erstmals 1238 urkundlich erwähnt. Die Herren von Bodenstein schenkten dem Kloster zu Beuren die Vogtei. Als Zeuge wurde ein Hedenricus plebanus in Winedhe aufgeführt (Heidenreich, Pfarrer in Wehnde). Der mittelalterliche Name von Wehnde ist Weindon, et in Venden. Wehnde wurde im Zusammenhang mit dem Verkauf von Ländereien im 13. Jahrhundert erwähnt. In und um Duderstadt wurde 1358 eine Reihe von Warttürmen erbaut, in Wehnde die Hahnekrähwarte. Ein Knappe v. Rustenberg verkaufte Duderstadt im Jahre 1389 2 Hufen Land zu Wehnde, genannt Rathufen. Auf Betreiben eines Martin von Worbis und seines Bruders wurde bei Wehnde ein Wartturm im Jahr 1430 gebaut. Heute ist das die restaurierte Wehnder Warte. 1450 bis 1480 starb etwa ein Drittel der Dorfbevölkerung an der Pest. lm 30-jährigen Krieg wurde Wehnde um 1623 durch die Truppen Christians v. Braunschweig größtenteils vernichtet.

Der Pfarrer von Wehnde und Tastungen wurde 1624 durch Soldaten gefangen. 10 Reiter des Christian v. Braunschweig wurden 1626 durch Bauern von Wehnde getötet und nordöstlich des Ortes am sogenannten "Schwedenfriedhof" beigesetzt. Pfarrer Suchland von Wehnde wurde 1641 durch kaiserliche Soldaten gefangen genommen und verschleppt. Das Lösegeld von 100 Reichstalern mussten die Bauern von Wehnde und Tastungen bezahlen. Der Aufbau einer Volksschule begann 1661. Der Wiederaufbau und der weitere Ausbau der Kirche fanden bis 1694 in Wehnde statt mit maßgeblicher Unterstützung durch evangelische Bürger von Duderstadt, die in Ermangelung einer eigenen Kirche die hiesige Kirche besuchten. 1731 endete ein langjähriger Streit zwischen Bauern u.a. aus Wehnde und denen zu Bodenstein vor dem Revisionsgericht Mainz. Dabei konnten die Bauern den Adligen Zugeständnisse bei der Leistung von Frondiensten abringen, was ihr Los sicher etwas erleichterte. In den Jahren 1756 bis 1763 erschwerten Geld- und Naturalabgaben an die durchziehenden Truppen während des 7-jährigen Krieges die wirtschaftliche Situation der Wehnder Bauern. 1802 bis 1807 wurde der Ort preußisch und kam dann zum Königreich Westphalen. Von 1815 bis 1945 war Wehnde Teil der preußischen Provinz Sachsen.

Levin von Wintzingerode wurde 1830 in Wehnde geboren. Im Jahre 1851 war Georg Schmidt seit 30 Jahren Küster, Cantor und Schullehrer in Wehnde. Georg von Düning wurde 1939 Bürgermeister des Ortes. Nach einem Luftkampf stürzte 1945 ein amerikanischer Bomber am Lindenberg ab - zum Glück für den Ort bereits ohne tödliche Bombenlast. 1945 kam der Ort zur sowjetischen Besatzungszone und war ab 1949 Teil der DDR. Im selben Jahr wurde nach einer Vereinbarung zwischen den sowjetischen und englischen Besatzungsmächten der Grenzverlauf zwischen den ehemaligen preußischen Provinzen Sachsen (heute Thüringen) und Hannover (ehemalsKönigreich Hannover und heute Niedersachsen) korrigiert und der Duderstädter Wald wurde der Gemarkung Wehnde zugeschlagen. Ab 1945 wurde Friedrich Wilhelm Freiherr von Wintzingerode-Knorr enteignet, die Familie floh nach Westdeutschland und 1948 wurde aufgrund von Befehl 209 der Sojwetischen Militäradministration in Deutschlad das Herrenhaus des Gutes gesprengt. Am Ende des 2.Weltkrieges hatte Wehnde 36 gefallene Mitbürger zu beklagen. 1988 fand die 750-Jahrfeier von Wehnde statt. Von 1961 bis zur Wende und Wiedervereinigung 1989/1990 wurde Wehnde von der Sperrung der nahen innerdeutschen Grenze beeinträchtigt. Seit 1990 gehört der Ort zum wieder gegründeten Bundesland Thüringen. Die Gründung des Heimat- und Verkehrsvereins von Wehnde war 1990.

Wenn man aus südlicher Richtung nach Wehnde kommt, grüßt schon von weitem das Wahrzeichen des Ortes – die Wehnder Warte – seine Gäste. Die Warte wurde 1430 erbaut und diente viele Jahre als Wachturm, um die Gefahren für die Burg Duderstadt zu erkennen. 1994 wurde die Wehnder Warte von Grund auf renoviert und steht seitdem als Aussichtspunkt allen Besuchern zur Verfügung. Von der Aussichtsplattform des 14 m hohen Turmes hat man einen traumhaften Rundumblick über das schöne Eichsfeld – bei gutem Wetter bis zum Harz mit seiner höchsten Erhebung, dem Brocken.

Als einer von wenigen Orten im katholischen Eichsfeld gibt es in Wehnde eine evangelische Kirche. Die kleine idyllisch gelegene Kirche wurde in den Jahren 1664 – 1694 erbaut. Der Altar sowie die Deckenbemalung stammen ebenfalls aus diesen Jahren.

Interessant ist auch das kleine Heimatmuseum, das nach Absprache mit dem Bürgermeister besichtigt werden kann.

Die Gaststätte „Wehnder Warte“ bietet gemeinsam mit dem Gemeindesaal den ca. 400 Einwohnern sowie den vielen Vereinen (Karnevalsverein, Kirmesburschen, Angelverein, Sportverein, Seniorengymnastikgruppe) Platz für Kultur- und Sportveranstaltungen. Beide Räumlichkeiten eignen sich ideal für Familienfeiern oder auch für einen ruhigen Aufenthalt in gemütlicher Atmosphäre.

Wehnde ist rundherum von Wäldern umgeben, die sich durch ein gut ausgebautes Wegenetz ideal zum Wandern eignen. Aus diesem Grund führt auch der Eichsfeld Wanderweg durch das Dorf. Wer lieber mit dem Fahrrad unterwegs ist, hat die Möglichkeit alle Dörfer der Verwaltungsgemeinschaft Lindenberg/Eichsfeld durch ein gut ausgebautes Radwegenetz kennen zu lernen.

Ebenso gibt es einen direkten Radwanderweg durch die Feldflur ins benachbarte Duderstadt und ins Untereichsfeld. Auf dem Weg dorthin befindet sich an der ehemaligen innerdeutschen Grenze das „Westöstliche Tor“, ein Mahnmal der deutschen Teilung, das im Jahr 2002 von Michail Gorbatschow eingeweiht wurde.

Die Gemeinde Wehnde hat mit der slowakische Gemeinde Vysna Slana im Jahr 2001 einen Partnerschaftsvertrag abgeschlossen. Die Pflege von lokaler und regionaler Partnerschaft ist das Ziel beider Gemeinden.